Neustadt

Die UWG wird eine vorgezogene Baumaßnahme zur Umsetzung des Bettenhauses an der Klinik in Neustadt mittragen, so Fraktionssprecher Helmut Reiß (Gutenstetten) nach einem Gedankenaustausch mit Stefan Schilling dem Vorstand des Kommunalunternehmens. Das Bayerische Kabinett hatte ja wie bereits bekannt im Sommer diesen Jahres die Aufnahme ins Förderprogramm mit insgesamt 85 Millionen Euro Zuschuss ab 2029 vorgenommen.

Bei einem Gespräch wo die UWG-Kreistagsfraktion und die Vorstandschaft der Kreis-UWG zugegen waren,  unterstrich auch Kreisvorsitzender Andreas Scholz (Gerhardshofen) die Dringlichkeit zur Umsetzung und gab sein Bekenntnis zur Umsetzung des Versorgungsversprechens Kliniken im Landkreis, das bekanntlich das Haus in Neustadt im Level 2 und das Bad Windsheimer Haus als Fachklinik mit Notfallpraxis vorsieht, ab. Bei letzterem müssen die „Schlagzahlen“ so Schilling noch etwas gesteigert werden, was für die nächsten Jahre machbar erscheint.

Derzeitige Unsicherheit ist allerdings was die „Lauterbachsche Krankenhausreform“ so bringen wird. Das 260 Seiten umfassende Reformwerk sei, so Fachleute schwer durchschaubar und was die Auswirkungen anbetrifft ist herrsche gänzlich „Fehlanzeige“, so Reiß.

Kreisrat Walter Prechtel (Uehlfeld) setzte noch eins drauf, wir müssen endlich von einem viel zu hohen Standard und der ausufernden Bürokratie in allen Bereichen herunterkommen. Es muss wieder mehr Vertrauen ins System einkehren und es kann nicht sein, dass 25 bis 35 Prozent der Personalkosten für Dokumentation und Bürokratie draufgehen. Vorstand

Schilling hatte errechnet, dass hier bei einer Absenkung locker 1,5 Millionen Euro eingespart werden könnten. Kreisrat Helmut Roch (Diespeck) kann sich aber keine Absenkung vorstellen, vielmehr wird das mit der neuen Reform aus Berlin eher noch steigen werden.

In seinem Eingangsstatement betonte Reiß, dass es mit 1700 Kliniken, der höchsten Dichte in Europa, zu viele Kliniken gäbe und es vor allem ein Problem sei diese mit entsprechendem Fachpersonal auszustatten. Dies sei auch mit der Grund so Schilling, dass wegen fehlendem Personal und den nicht angefassten Themen in den letzten 15 – 20 Jahren eine Neustrukturierung in ganz Deutschland erforderlich ist. Schwierig sei, dass die jetzige Unterfinanzierung des Systems dadurch festgeschrieben werden solle. Laut einer Berechnung der Bayerischen Krankenhausgesellschaft verursacht dies ein stündliches Defizit von 90.000,– Euro, in Bayern sind so rund zwei Milliarden und in Deutschland mehr als zehn Milliarden Euro schon aufgelaufen.

Dies geht als sog. dritte Säule alles zu Lasten der kommunalen Haushalte, soweit Städte und Landkreise Träger der Häuser sind und das sähen die Kommunalpolitiker vor Ort und natürlich auch aus den Reihen der UWG schon mit großer Sorge, so Reiß.

Keinesfalls weiter hilft hier ein „Kirchturmdenken“ und man erhoffe nach dem von der Bayerischen Staatsregierung in Auftrag gegebenen Struktur-Gutachten auch eine unausweichliche Planung, ähnlich wie diese bei der Förderung der Baumaßnahmen vorgenommen werde.

Das eingangs erwähnte Bettenhaus sieht ein Neubau mit 216 Betten vor und ist wegen hoher Verschleißerscheinungen am Bestandsgebäude dringend anzugehen so die einhellige Meinung. Und Vorstand Schilling geht davon aus, dass die Planung und die Bauvorbereitung ohnehin noch einige Jahre in Anspruch nehmen werde, so dass sich der Zeitraum der Vorfinanzierung verkürzen werde.

Sehr angetan zeigten sich die UWG-Vertreter von der neuen Notaufnahme mit dem gemeinsamen Tresen und darüber das Stufe 2 von drei möglichen Stufen erreicht werden konnte. Und diese sei in der Tat wirklich stark frequentiert, während des etwa 15-minütigen Aufenthaltes im Vorraum fuhren alleine drei Rettungswagen vor.

Unser Foto zeigt die UWG-Kreistagsfraktion und Vorstandsmitglieder beim Gedankenaustausch mit dem Vorstand Stefan Schilling.

Foto: Heinz Scholz UWG